Bodies, Strampler, Schlafsack, Wolle-Seide, Wollwalk – mit der Schwangerschaft zieht nicht nur ein Baby in die Wohngemeinschaft ein, sondern auch eine ganze Reihe neuer Vokabeln und Wissensbestände, die man sich in mühsamer Kleinarbeit vor der Geburt aneignen muss. Gerade Kleidung stellt für die kleinen Neugeborenen einen wichtigen Ausstattungsteil dar, da sie in den ersten Tagen nach der Geburt noch nicht in der Lage sind, ihre Körpertemperatur selbst zu halten. Gleichzeitig ist die Haut von Babys auch viel dünner und sensibler als die Haut von Erwachsenen, weshalb auch die Wahl des Stoffs für die Kleidung eine entscheidende Rolle spielen kann.

Um hier etwas Licht ins Dunkel zu bringen, wollen wir mit diesem Artikel nicht nur erklären, was wirklich nötig ist, sondern auch, worauf man achten kann.

Was muss man zu Kleidung von Neugeborenen wissen?

Was trägt ein Baby eigentlich?

Die erste Frage, die man sich bei der Wahl der Kleidung stellen sollte, ist die, was ein Baby eigentlich trägt. In den ersten Wochen und Monaten bewegen sich die Neugeborenen eher weniger, die Nahrungsaufnahme erfolgt über die Flasche oder Brust (somit wird nicht viel sehr dreckig) und einen großen Teil des Tages verbringen sie schlafend oder kuschelnd.

Die Ansprüche an Kleidung sind daher nicht sehr groß: direkt am Körper trägt es in der Regel eine Windel (manche Babys sind windelfrei, dann werden andere Kleidungsstücke notwendig), über die der Body gezogen wird. Bodys haben keine Beine, aber lange oder kurze Ärmel und lassen sich knöpfen oder wickeln. Über den Body wird je nach Jahreszeit eine weitere Schicht an Kleidung gezogen. Dabei kann es sich entweder um einen Strampler (Ganzkörperoutfit) handeln oder ein Kleidungsset aus Hose und Oberteil. Manche Eltern bevorzugen auch Stulpen anstatt von Hosen. Diese eignen sich vor allem bei Kindern, die abgehalten werden. Sollte es dann immer noch zu kalt sein, kann man über diese Schicht ein Jäckchen ziehen.

Aus welchen Stoffen sollte Babykleidung sein?

An Stoff hat man für kleine Babys einiges zur Auswahl: Baumwolle, Wolle oder auch Wolle-Seide sind hier beliebte Optionen. Synthetische Stoffe wie Polyester sollten allerdings vermieden werden, weil die Haut der Neugeborenen viel empfindlicher ist als die von Erwachsenen. (Bio-)Baumwolle ist von den drei Optionen am pflegeleichtesten und geht auch bei heißer Wäsche nicht ein. Wolle & Seide hingegen muss separiert gewaschen werden und kann, bei falscher Waschart schnell kaputt gemacht werden. Auch kann Wolle & Seide zu Allergien beim Kind führen, allerdings haben sie im Vergleich zu Baumwolle die beste Temperaturregelung und sind selbstreinigender (können somit länger getragen werden).

In der nachfolgenden Tabelle haben wir die verschiedenen Stoffe übersichtlich aufgelistet.

BaumwolleWolle & Seide
WaschenBis zu 90 Grad, keine EinschränkungenSpezielles Waschmittel, maximal 30 Grad
TragedauerKurz (Geruch bleibt im Stoff)Lang (Geruch neutralisiert sich)
AllergiepotentialNiedrigErhöht
TemperaturregelungKeine (Zwiebelprinzip nötig)Hoch (bei Kälte und Wärme gleichermaßen sinnvoll)

Was ist bei Schnitt und Größe zu beachten?

Was sollte beim Schnitt beachtet werden?

Sobald man sich in die Tiefen der Babykleidung begibt, entdeckt man Begriffe wie Wickelbody oder Body zum Binden. Das liegt daran, dass viele Neugeborene sehr sensibel darauf reagieren , wenn Kleidung über den Kopf gezogen wird. Dies betrifft nicht nur Bodys, sondern auch Shirts oder Pullis. Aber auch für Eltern ist es anstrengend, das kleine Köpfchen zu stützen, während man einen engen Ausschnitt über den Kopf den Kindes zieht. Aus diesem Grund gibt es Bodys (und auch Oberteile), die man nicht über den Kopf ziehen muss, sondern die durch Knöpfe oder Bänder um das Baby gewickelt werden.

Welche Größen tragen Neugeborene?

Die Messungen während der Schwangerschaft sind meist Schätzwerte, die sich manchmal bewahrheiten, manchmal aber auch als falsch herausstellen können. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, verschiedene Größen zuhause zu haben.

Die erste Kleidergröße beginnt bei 50, die den meisten Neugeborenen passt. Frühgeborene sind etwas kleiner und leichter und haben daher spezielle Kleidung. Allerdings bedeutet Größe 50 nicht, dass die Kleidungsstücke gleich groß sind – in etwa ist dies vergleichbar mit Größe M bei Erwachsenen. Von zu eng bis deutlich zu weit kann M alles umfassen.

Je nach Hersteller fällt Größe 50 somit anders aus. Als Beispiel: Petit Bateau hat die schmalsten 50er Bodies, Hans Natur eine Nummer größer und die 50er Bodies von Hessnatur sind doppelt so groß wie die von Petit Bateau. Da viele Neugeborene klein und schmal sind und es durch die Temperaturregelung wichtig ist, dass Bodies eng anliegen, sollte man unterschiedliche Bodies unterschiedlicher Hersteller zuhause haben.

Kaufen
Petit Bateau Wickelbody, Größe 50 (Webseite oder Amazon)
Hans Natur Wickelbody, Größe 50 (Webseite)
Hessnatur Wickelbody, Größe 50 (Webseite)

GrößeErklärung
50Neugeborene. Achtung, Größen fallen unterschiedlich aus, empfehlenswert ist hier Petit Bateau und Hans Natur
56Nachfolgende Größe oder fülligere Babys. Der Body von Hessnatur in Größe 50 eignet sich hier auch noch

Welche Kleidungsstücke braucht man?

Bodys

Wie viele Bodys werden benötigt?
Da Babys in den ersten Monaten sehr schnell wachsen und Kleidungsstücke nur durch auslaufende Windeln oder Spucken beschmutzt werden, benötigt man zu Beginn nicht viele Bodys. Mit sechs Bodys in verschiedenen Größen dürfte die Ausstattung perfekt sein.

Da Bodys häufig gewaschen werden und Waschmaschinen in den ersten Monaten sowie fast täglich laufen, kann man die Anzahl der Waschmaschinenladungen reduzieren, in dem man weiße oder ungefärbte Bodys kauft. Nicht nur sieht man Aufdrucke unter dem Strampler oder dem Outfit sehr selten, sondern so kann man auch die Schadstoffe, die  durch das Färben von Kleidung, an die sensible Babyhaut gelangen reduzieren. Um die Lebensdauer von Bodys zusätzlich verlängern oder sie an die etwas größeren Stoffwindlpos anzupassen, lohnen sich Bodyverlängerungen in drei Größen.

Kaufen
Bodyverlängerungen findet man bei Amazon, Avocadostore.

Strampler oder Hose-Oberteil-Outfits

Für die Kleidung über dem Body kann man sich entweder für Strampler oder eine Kombination aus Oberteil und Hose entscheiden. Beide Outfitarten haben unterschiedliche Vor- und Nachteile, auf die wir kurz eingehen wollen:

StramplerOberteil & Hose
VorteileKnöpfe erleichtern das An- und Ausziehen mit einem NeugeborenenWechsel nur eines Teils, wenn schmutzig
NachteileKompletter Wechsel nötig, wenn schmutzigOberteil kann leichter verrutschen

Oberteil ist schwerer über den Kopf zu ziehen

Hosen können unangenehm am Nabel einschneiden

Im Gegensatz zu Oberteilen können Strampler nicht verrutschen, da sie als Ganzkörperoutfit immer eng am Körper anliegen. Die Luft unter dem Strampler kann sich dadurch optimal erwärmen und gerade in Wintermonaten zieht es nicht unter dem Pulli. Durch die Knöpfe müssen sie nicht über den Kopf des Neugeborenen gezogen werden, sondern können unter Kind gelegt und langsam angezogen werden. Der Nachteil ist, dass bei Verschmutzungen wie wenn das Baby spuckt, der gesamte Strampler und nicht nur das Oberteil gewechselt werden muss. Auch beim Wickeln ist eine Hose angenehmer, da diese lediglich nach unten gezogen werden muss, ohne dass der gesamte Strampler aufgeknöpft und im schlimmsten Fall sogar komplett ausgezogen werden muss.

Bei dem Kauf von Hosen sollte darauf geachtet werden, dass das Bauchbündchen nicht zu sehr einschneidet und auch unter oder über dem wunden Nabel des Neugeborenen liegt.

Wie viele Outfits über dem Body werden benötigt?
Man kann entweder nur Strampler oder Hose-Oberteil-Outfits für das Neugeborene kaufen oder eine Mischung aus beidem. In der Regel benötigt man aber nur 4 verschiedene Outfits, die über den Body gezogen werden. Je nach Jahreszeit können die Outfits dicker oder dünner sein, sollten aber für alle Neugeborenen über lange Ärmel verfügen, da diese in den ersten Wochen ihre Temperatur schlechter halten können. Um dies zu veranschaulichen ein kleiner Vergleich: ein Baby, das nackt in einem Zimmer mit 23°C liegt entspricht einem nackten Erwachsenen in einem 1°C kalten Raum.

Schlafsäcke

Sicherer Babyschlaf bedeutet, dass Babys keine Decke und kein Kissen in ihren Bettchen haben sollten. Kuscheltiere und Nestchen haben dort auch nichts zu suchen. Um das Baby nachts dennoch warm einzupacken, bietet sich ein Schlafsack mit geschlossenen Füßen an. Hier gibt es verschiedene Varianten. Je nach Temperatur gibt es unterschiedliche TOG-Werte. Bei Neugeborenen eignen sich warme Schlafsäcke je nach Jahreszeit ab einem TOG-Wert von 1.0 besonders. Unter den Schlafanzug werden temperaturabhängig entweder nur der Body oder Body und Outfit gezogen. Weil gerade in den ersten Wochen das Wickeln noch nicht geübt ist, kann hier nachts öfter eine Windel auslaufen, weshalb ein zweiter Schlafsack besonders sinnvoll sein kann.

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Sommer bei Hessnatur (Bio-Baumwolle mit Wollwattierung) oder Tausendkind
Ganzjahr von Alvi (Amazon oder Webseite)

Mützen

Säuglingsmützen sind besonders in den ersten Tagen sinnvoll, da durch die große Fläche des Kopfes viel Wärme des Kindes verloren gehen kann. Aus diesem Grund erhalten Neugeborene in den ersten Stunden nach der Geburt auch kleine Mützchen, die sie anfangs auch innen tragen sollen. Das Tragen von Mützen ist unabhängig von der Jahreszeit.

Kaufen
Erstlingsmützen bei Hessnatur (Bio-Merinowolle), Avocadostore (Bio-Baumwolle) oder Amazon (Dilling Bio-Merinowolle, oder Engel Wolle&Seide)

Erstausstattung Kleidung auf einen Blick

Was sollte nun gekauft werden? Wie man anhand der Tabelle sehen kann, benötigen Neugeborene in den ersten Wochen nicht viel an Kleidung. Ein paar Bodys, einige Outfits, Schlafanzüge und Mützchen.

Anzahl benötigter Kleidungsstücke
6 Wickelbodies
4 ÜberkleidungsstückeEntweder 4 Hosen mit 4 Oberteilen oder 4 Strampler. Bei den Hosen keine Fußteile und flexiblem Bauchbund für den Nabel
1-2 SchlafsäckeSchlafsäcke können nachts durch auslaufenden Urin nass werden, so hat man einen Wechselschlafsack. Hier auf den TOG Wert achten.
2 MützenBabys frieren am Kopf schnell, weshalb Mützen im Winter getragen werden sollten. An den ersten Tagen sollten auch innen Mützen getragen werden, weil Neugeborene ihre Temperatur noch nicht regulieren können

Wo sind die Socken?

Ok, nun aber mal ehrlich: wo sind die Socken? Die Großeltern haben mindestens 15 Paar gekauft, weil das Baby sonst, so die besorgte Oma, eine Blasenentzündung, einen Kälteschock oder vielleicht – man weiß ja nie – Steinfüße bekommt. Gerade im Winter, so der Opa, braucht es kuschelige Synthetiksocken, die es wärmen.

Aber: Babys brauchen in der Wohnung keine Socken. Wirklich nicht.

Die Körpertemperatur von Menschen wird auch über die Füße reguliert, was bedeutet, dass ein Zuviel an Wärme im Körper über backte Füße abgegeben werden kann. Meist sind Socken auch sehr eng und schnüren an den Bündchen oder den Zehen etwas ein, was die Blutzufuhr beeinträchtigen kann. Auch später, wenn das Baby den eigenen Körper oder die Umgebung erkundet, verzögern Socken die Entwicklung, weil mit den Füßen einerseits weniger gefühlt werden kann und andererseits nicht genug Reibung vorhanden ist, um sich adäquat fortzubewegen.

Außerhalb der Wohnung kann man dem Baby Socken anziehen, sofern man auch Handschuhe anziehen würde. Da Neugeborene in den ersten Wochen aber eher zuhause bleiben sollten, benötigt man weder Socken noch Handschuhe in Neugeborenengrößen.

Einfacher gesagt: wenn die Hände Handschuhe benötigen, benötigen die Füße Socken (Bei Kindern, die noch nicht laufen können)

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