
Wie gestaltet sich das kindliche Bindungsverhalten?
In diesem Artikel beleuchten wir die Bindungstheorie, um einen Einblick in das Thema Bindung zu erhalten. Nicht nur soll auf das generelle [...]
Wie gestaltet sich das kindliche Bindungsverhalten?/*/*/ ?>
Kindererziehung ist eines der Themen, das eine komplette Gesellschaft spalten kann. Jede Person scheint es am besten zu wissen. Die Großeltern sowieso, aber auch Hannelore von nebenan hat ganz klare Meinungen zur Kindererziehung. Und der Horst in den Kommentaren unter einem Facebookbeitrag über Erziehungsstile ist sich sicher, so geht das nicht.
Die Freund*innen machen es ein bisschen anders und man selbst schiebt dem Kind vielleicht klammheimlich die Süßigkeit zu, die man nun doch gekauft hat, weil das Kind im Supermarkt richtig laut war und alle Augen auf einen gerichtet waren.
Wie sieht es aber in der Forschung aus? Gibt es Erziehungsstile, die vielleicht besser sind als andere? In diesem Beitrag geben wir einen kleinen Einblick in Diana Baumrinds Konzepte, die über autoritäre, autoritative, erlaubende und vernachlässigende Erziehungsstile schreibt.
Selbstverständlicherweise gibt es deutlich mehr Variationen von Kindererziehung. Montessori, RIE, bedürfnisorientiert sind alles Begriffe, die zur Zeit durch die Medien gehen. In diesem Artikel geht es aber nicht um diese speziellen Ausgestaltungen, sondern darum, wie generell mit den Bedürfnissen des Kindes umgegangen wird. Und hier gibt es vier Reinformen.
Achtung: Die Begriffe autoritär und autoritativ werden sehr gerne verwechselt, sind aber sehr unterschiedlich.
Bevor wir in die Tiefe gehen, wollen wir die vier Typen an einem kleinen Beispiel beschreiben. Nehmen wir an, das Kind kommt von der Schule nach Hause und ist sehr traurig, weil die Freundin die Freundschaft gekündigt hat. Zuhause wartet allerdings eine volle Spülmaschine, die ausgeräumt werden soll.
Autoritär
Die Eltern tragen dem Kind auf, die Spülmaschine auszuräumen. Es ist traurig, aber das wird nicht beachtet. Der Fokus liegt darauf, zuerst die Hausarbeit abzuarbeiten.
Autoritativ
Die Eltern bitten das Kind, die Spülmaschine auszuräumen, es ist aber traurig. Gar kein Problem, so die Eltern und setzen sich mit dem Kind hin, um über die gekündigte Freundschaft zu sprechen. Im Anschluss wird die Spülmaschine gemeinsam ausgeräumt.
Verwöhnend
Das Kind kommt nach Hause, es redet über die beendete Freundschaft, die Eltern räumen die Spülmaschine aus, weil das Kind keine Hausarbeit erledigen muss.
Vernachlässigend
Das Kind kommt nach Hause und niemand kümmert sich um das Kind.
Autoritäre Erziehung kennzeichnet sich dadurch, dass Eltern sehr viel von ihren Kindern erwarten, aber wenig auf deren Bedürfnisse eingehen. Kinder werden hier nicht als eigene Persönlichkeit verstanden, die valide Bedürfnisse hat, sondern ihr Verhalten muss angepasst und korrigiert werden.
Autoritäre Eltern haben starke Werte und Normen, die sie ihren Kindern nicht nur weitergeben wollen, sondern durch ein Konglomerat an Bestrafen und Belohnen erzwingen. Kindliche Autonomie wird nicht geachtet, anstatt dessen ist es wichtig, dass Kinde gehorchen und nicht hinterfragen.
Auswirkungen auf die Kinder und späteren Erwachsenen
Kinder, die autoritär erzogen wurden, sind oftmals abhängig von äußerer Kontrolle und verfügen über weniger intrinsische Motivation. Im Vergleich zu anderen Kindern können sie sich auch schlechter selbst regulieren. Dies liegt vor allem daran, dass die Disziplin, die sie während ihrer Kindheit und Jugend erfahren haben, nie von ihnen selbst ausging, sondern immer von den Eltern auferlegt wurde.
Manche autoritär erzogene Kinder rebellieren später stärker gegen die Regeln und Autoritäten. Sie haben auch weniger Wünsche für ihre eigene Zukunft, als beispielsweise autoritativ erzogene Kinder.
Ein Bonuspunkt ist, dass diese Kinder später weniger Probleme mit ihrem sozialen Verhalten haben werden sowie weniger Drogen konsumieren. Allerdings verfügen autoritär erzogene Kinder über ein geringes Selbstwertgefühl und eine geringe soziale Kompetenz.
Autoritative Erziehung beschreibt Eltern, die nicht nur sehr viel von ihren Kindern erwarten, sondern auch sehr stark auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen. Kinder werden ermutigt, ihre eigenen Bedürfnisse zu äußern und ihren Willen – sofern er rational zu vertreten ist – durchzusetzen. Regeln sollen, wenn sie als logisch von den Erwachsenen erachtet werden, verfolgt werden und werden mit den Hintergründen den Kindern kindgerecht erklärt.
Autoritative Eltern werden als warm und offen in der Kommunikation und dem Umgang mit dem Kind beschrieben. Der Fokus liegt vor allem darauf, die erwachsene Perspektive zwar durchzusetzen, aber dem Kind eigene Interessen und Wege zuzugestehen.
Auswirkungen auf die Kinder und späteren Erwachsenen
Kinder, die autoritativ erzogen wurden, haben von allen vier Erziehungsstilen die besten Aussichten. Sie haben hohe Wünsche für ihre eigene Zukunft, bessere Leistungen, ein besseres Befinden – vor allem psychisch, verhalten sich deutlich besser im Vergleich zu anderen Personen und haben eine hohe soziale sowie kognitive Kompetenz.
Verwöhnende Eltern gehen sehr stark auf die Bedürfnisse ihres Kindes ein, oftmals auch auf Kosten ihrer eigenen Bedürfnisse. In der Regel wird sehr wenig von den Kindern verlangt, Haushalt und Aufgaben, Verantwortungen werden von den Eltern übernommen, um den Kinder eine maximale freie Entfaltung zu ermöglichen. Die Gefühle des Kindes stehen immer an erster Stelle, jede Familienregel wird ausführlich erklärt und das Kind soll in keiner Weise verändert werden.
Auswirkungen auf die Kinder und späteren Erwachsenen
Kinder, die verwöhnend von ihren Eltern erzogen wurden, haben eine enorm hohe soziale Kompetenz sowie ein hohes Selbstbewusstsein sowie Selbstwertgefühl. Gleichzeitig leiden aber akademische und berufliche Leistungen, weil verwöhnend erzogene Kinder keine Konsequenzen für ihr Handeln erfahren haben.
Jugendliche und Erwachsene mit diesem Erziehungsstil neigen häufiger als Kinder anderer Erziehungsstile dazu, Drogen zu konsumieren und problematisches Verhalten an den Tag zu legen.
Bei vernachlässigender Erziehung ist es sehr schwer, von Erziehung zu sprechen, weil die Eltern weder Ansprüche an das Kind haben, noch auf die Bedürfnisse dieses eingehen. Eltern versuchen den minimalsten Aufwand bei der Erziehung zu gehen und ignorieren das Kind weitestgehend.
Auswirkungen auf die Kinder und späteren Erwachsenen
Vernachlässigte Kinder haben die schlechtesten Aussichten im späteren Erwachsenenalter. Akademisch und beruflich sind die Leistungen schlechter, sie verfügen über keine ausgereiften sozialen oder kognitiven Kompetenzen, das Verhalten ist problematisch und das psychische Wohlbefinden eher schlecht.
Wenn man die verschiedenen Erziehungsstile in diese vier Kategorien einordnet, dann ist der autoritative Erziehungsstil derjenige, von dem die Kinder langfristig am meisten profitieren werden.
Bei der Erziehung von Kindern sollte nicht nur bedacht werden, wie sich die Kinder aktuell in den verschiedenen Situationen verhalten, sondern auch, welche Auswirkungen die aktuelle Erziehung auf das psychische Wohlbefinden und die intrinsische Motivation sowie das soziale Verhalten anderen gegenüber hat.
Elternschaft ist eine anspruchsvolle, aber lohnende Aufgabe, bei der es darum geht, Kinder zu verantwortungsbewussten, unabhängigen und vielseitigen Erwachsenen zu erziehen. Es gibt viele verschiedene Ansätze für die Kindererziehung, und kein Weg ist für jede Familie der richtige. Es gibt jedoch einige allgemeine Grundsätze, die Eltern bei der Bewältigung der Höhen und Tiefen der Familienerziehung helfen können.
Einer der wichtigsten Aspekte der Elternschaft ist das Setzen von Grenzen und das Aufstellen von Regeln. Kinder brauchen Struktur und Orientierung, um sich sicher und geborgen zu fühlen, und klare Grenzen können dabei helfen. Die Regeln sollten altersgerecht und konsequent sein und auch konsequent durchgesetzt werden. Es ist auch wichtig, den Kindern die Gründe für die Regeln zu erklären, damit sie verstehen, warum sie wichtig sind und wie sie einzuhalten sind.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Kindererziehung ist die emotionale Unterstützung und Pflege der Kinder. Dazu gehört, Liebe und Zuneigung zu zeigen, für die Kinder da zu sein, wenn sie Trost oder Führung brauchen, und sie zu ermutigen, ihre Gefühle auszudrücken. Es ist auch wichtig, den Kindern einen gesunden Gefühlsausdruck vorzuleben, denn sie lernen oft durch ihr Beispiel.
Kommunikation ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt der Erziehung. Es ist wichtig, dass Eltern ihren Kindern zuhören und offen für ihre Ansichten und Gefühle sind. Dies kann Kindern helfen, sich gehört und verstanden zu fühlen, und bietet Eltern die Möglichkeit, Kindern Einfühlungsvermögen und Perspektivenübernahme zu vermitteln. Außerdem ist es wichtig, dass Eltern klar und konsequent mit ihren Kindern kommunizieren, da dies Verwirrung und Missverständnisse vermeiden hilft.
Einer der schwierigsten Aspekte der Kindererziehung ist die Disziplin. Es ist wichtig, dass Eltern klare Erwartungen und Konsequenzen für unangemessenes Verhalten festlegen und diese auch konsequent durchsetzen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass die Eltern geduldig und verständnisvoll sind und erkennen, dass Kinder noch lernen und sich entwickeln. Es ist auch wichtig, dass Eltern sich ihrer eigenen Emotionen und Reaktionen bewusst sind, wenn sie ihre Kinder disziplinieren, und dass sie versuchen, ruhig zu bleiben und nicht zu schreien oder wütend zu werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Erziehung ist es, Kindern Verantwortung und Unabhängigkeit beizubringen. Dazu gehört, dass man den Kindern hilft, die Fähigkeiten zu entwickeln, die sie brauchen, um für sich selbst zu sorgen und gute Entscheidungen zu treffen, z. B. sich selbst Mahlzeiten zuzubereiten, die eigene Wäsche zu waschen und die Hausaufgaben zu erledigen. Es ist auch wichtig, dass Eltern ihren Kindern die Möglichkeit geben, eigene Entscheidungen zu treffen und altersgemäße Verantwortung zu übernehmen, da dies ihnen helfen kann, Selbstwertgefühl und ein Gefühl der Erfüllung zu entwickeln.
Neben diesen allgemeinen Grundsätzen gibt es viele weitere spezifische Strategien und Techniken, die Eltern anwenden können, um glückliche und gesunde Kinder zu erziehen. So ist es beispielsweise wichtig, dass Eltern ihren Kindern eine gesunde und ausgewogene Ernährung bieten, sie zu regelmäßiger Bewegung und Spielen im Freien ermutigen und dafür sorgen, dass sie genügend Schlaf bekommen. Es ist auch wichtig, dass Eltern ihre Kinder ermutigen, ihre Interessen und Leidenschaften zu erkunden, und ihnen die Möglichkeit geben, zu lernen und zu wachsen.
Elternschaft ist ein ständiger Lernprozess, und es gibt nicht den einen „richtigen“ Weg, dies zu tun. Jede Familie ist einzigartig, und was für die eine Familie funktioniert, muss nicht unbedingt für die andere gelten. Das Wichtigste ist, dass Sie geduldig, liebevoll und unterstützend sind und Ihr Bestes tun, um Ihren Kindern ein sicheres und förderliches Umfeld zu bieten. Wenn Sie diese allgemeinen Grundsätze befolgen und sie an die Bedürfnisse Ihrer eigenen Familie anpassen, können Sie Ihren Kindern helfen, zu wachsen und sich zu entwickeln.
Erziehungsratgeber sind Ressourcen, die Eltern mit Ratschlägen und Informationen dabei helfen, glückliche und gesunde Kinder zu erziehen. Es gibt viele verschiedene Arten von Erziehungsratgebern, z. B. Bücher, Online-Artikel und Videos, und sie decken ein breites Spektrum an Themen ab, z. B. kindliche Entwicklung, Disziplin, Kommunikation und vieles mehr.
Einer der Hauptvorteile von Erziehungsratgebern ist, dass sie eine Fülle von Wissen und Erfahrung von Experten und erfahrenen Eltern bieten. Dies kann besonders für neue Eltern hilfreich sein, die nicht genau wissen, was sie erwartet oder wie sie mit bestimmten Situationen umgehen sollen. Erziehungsratgeber bieten auch eine Reihe unterschiedlicher Perspektiven und Ansätze, die Eltern dabei helfen können, die beste Lösung für ihre eigene Familie und ihren Erziehungsstil zu finden.
Ein weiterer Vorteil von Erziehungsratgebern besteht darin, dass sie spezifische Strategien und Techniken für den Umgang mit häufigen Erziehungsproblemen bieten können. So kann ein Ratgeber beispielsweise Tipps zur Einführung von Schlafenszeiten, zum Umgang mit Wutanfällen oder zur Förderung gesunder Essgewohnheiten geben. Viele Erziehungsratgeber enthalten auch Arbeitsblätter, Aktivitäten und andere Ressourcen, die den Eltern helfen können, die Ratschläge in die Praxis umzusetzen.