
Sich schlank stillen: Mythos oder Wahrheit?
"Mit dem Stillen schmelzen die Schwangerschaftspfunde" - Stillen wird oftmals als Wundermittel angepriesen, das nach der Schwangerschaft dazu [...]
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Das Bindungsverhalten ist eines der Argumente, das oftmals gegen einen zu frühen Kitabesuch oder auch bei bedürfnisorientierter Erziehung genannt wird. Je nachdem mit wem man spricht oder welchen Artikel man liest, gibt es Gemeinsamkeiten oder Unterschiede, aber allen ist gemein, dass man nicht so genau weiß, was man damit nun anfangen soll und wie man dies mit dem Leben in der Gesellschaft (hallo Karriere und finanzielle Sorgen) verbinden soll. Daher wollen wir in dem Artikel etwas auf das Bindungsverhalten eingehen, um so einen groben Überblick geben zu können.
Das Bindungsverhalten von Babys beginnt nach der Geburt, wobei einige Wissenschaftler*innen der Überzeugung sind, dass es bereits in der Schwangerschaft seinen Anfang nimmt. Das Neugeborene nimmt kurz nach der Geburt alle Reize auf und muss diese erst verarbeiten. Die Umgebung muss kategorisiert und verstanden werden. Je älter es wird, desto mehr versteht es und kann sich auch seiner Umgebung mitteilen. Dadurch kann die Bindung des Babys an seine Bezugspersonen in verschiedenen Etappen verdeutlicht werden. Um ein Beispiel für solche Bindungsetappen zu zeigen, nutzen wir die Normative Bindungsentwicklung.
Alter | Bindunsphase | Erklärung |
---|---|---|
0-3 Monate | Vorphase | ° Das Baby unterscheidet keine Personen und achtet vor allem auf diejenigen Personen, die mit dem Kind sprechen oder sich dem Kind nähern ° Das Baby ist bereit, eine Bindung einzugehen |
3-6 Monate | Vorbindungsphase | ° Das Baby beginnt, bestimmte Personen anderen vorzuziehen und somit zu erkennen
° Das Bedürfnis nach einer Bindung wird nun direkt den betreffenden Personen vermittelt ° Fremdeln kann beginnen |
6-36 Monate | Bindungsentstehung und -verfestigung | ° Das Kind wählt gezielt Bindungspersonen und kann sich diesen eigenständig durch krabbeln oder gehen nähern ° Blickkontakt alleine kann das Kind beruhigen und es kann sich auch von Bezugspersonen entfernen ° Die Umgebung wird erkundet |
3-5 Jahre | Zielkorrigierte Partnerschaft | ° Die Bezugspersonen werden vom Kind immer besser verstanden und es es kann in den Austausch mit diesen gehen. ° Sobald die Bezugspersonen sich entfernen, wird dies nicht mehr als Zurückweisung oder Verlassen werden empfunden |
Bindung zu anderen Menschen ist normal und wichtig
Bindung und Abhängigkeit von anderen geht oftmals Hand in Hand und gerade die Abhängigkeit wird als etwas kritisches und problematisches diskutiert. Tatsächlich aber ist diese Abhängigkeit von anderen Menschen – und hier sprechen wir nicht nur von Kindern und Eltern, sondern von Menschen allgemein – ein normales und gesundes menschliches Phänomen. Ablehnung von anderen sowie emotionale Isolation können traumatisierend sein und werden vom Nervensystem als gefährlich eingestuft.
Sichere Bindungen machen entdeckungsfreudig
Eine sichere Bindung zwischen Personen – sei es zwischen Erwachsenen oder Kindern und Erwachsenen – spendet Komfort und Sicherheit. Gerade in unsicheren oder schwierigen Situationen ist das Gefühl, Unterstützung und Sicherheit zu erfahren, hilfreich und kraftspendend. Kinder, die eine sichere Bindung zu ihren Bezugspersonen haben, sind insgesamt auch aktiver und entdeckungsfreudiger. Wissend, dass ihre Bezugspersonen nah sind, können sie ohne Gefahr die Umgebung erkunden und auch Risiken eingehen.
In einer Untersuchung beispielsweise stellte man fest, dass Frauen, deren Partnerschaft verständnisvoll und unterstützend war, ihre Karriereziele schneller erreicht und mehr Herausforderungen angenommen haben. Auch der emotionale Austausch zwischen jungen Paaren konnte eine Aussage über die Zufriedenheit in dieser Beziehung in der Zukunft treffen.
Bindungen bestimmen über die Selbsteinschätzung, das Selbstbewusstsein und den Selbstwert
Enge Beziehungen zu anderen Menschen fungieren wie eine Feedbackschleife über die eigene Person. Im Spiegelbild der anderen kann man erfahren, ob man selbst liebenswert ist oder wertvoll. Sind diese Beziehung von Wertschätzung und Aufmerksamkeit geprägt, so ist das eigene Selbstbild positiv. Wenn die Beziehungen aber von Ablehnung oder Ignorieren gekennzeichnet sind, wird das Selbstbild negativ, man nimmt sich als nicht liebenswert oder wertvoll wahr.
Gerade für Kinder ist diese Bestätigung besonders wichtig. Sie entdecken sich erst in der Interaktion mit anderen, lernen ihre Stärken und Schwächen, ihre Persönlichkeit kennen. Die Art und Weise, wie man mit ihnen in der Kindheit spricht, kann die Art und Weise werden, wie ihre innere Stimme mit ihnen spricht.
Wurden sie konstant abgelehnt, Unterhaltungen mit ihnen gemieden und sie nicht beachtet, so lernen sie, dass sie es nicht wert sind, dass man mit ihnen spricht, Beziehungen eingeht und sie als gleichberechtigten Teil wahrnimmt.
Eine schlechte Bindung oder keine Bindung führt zu Protest
Bindungen sind so wichtig, dass ihr Fehlen zu Protest führen kann. Anfangs kann sich dies in Wut äußern. Bei Kindern ist dies insofern ein Problem, da viele Erwachsene Wut falsch lesen und dann noch mehr Aufmerksamkeit entziehen, um das unerwünschte Verhalten zu bestrafen. Im Anschluss an Wut oder anstatt von Wut kann sich das Fehlen von Bindung auch durch starkes Klammern äußern. Man will die Bezugsperson um keinen Preis gehen lassen, loslassen oder verlieren. Falls hier kein Eingehen auf diese Bindungseinforderung entsteht, resultiert es in Verzweiflung, die wiederum in Trauer und Ablösung resultiert. Das Kind hat resigniert und findet sich langsam damit ab, keine Bindung zu erhalten.
Sicher gebundene Kinder und Erwachsene sind stärker und resilienter
Kinder und Erwachsene, die eine sichere Bindung haben, sind in der Lage, auf ihre Emotionen zu hören und Schlüsse daraus zu ziehen. In Zeiten von Unsicherheit können sie andere Menschen um Hilfe bitten und sind innerlich ruhiger und emotional ausbalancierter. Auch sind sie in der Lage, schlechtere Situationen zu tolerieren, weil sie in sich eine sichere Basis haben.
Unsicher gebundene Kinder und Erwachsene leiden unter Situationen
Hier gibt es je nach Bindungstyp unterschiedliche Ausprägungen. Einige dieser Kinder und Erwachsenen haben Angst vor Ablehnung oder Verlust von anderen und können leicht kontrollierend werden, kritisierend oder fordernd, bis zu dem Punkt, an dem sie andere von sich wegstoßen. Als Erwachsene kann es dazu führen, dass sie schnell andere beschuldigen. Viele dieser Kinder und Erwachsenen sind kaum in der Lage, sich beruhigen zu lassen und bleiben alarmiert, anstatt sich auszubalancieren emotional. Es gibt aber auch Personen, die Angst vor emotionaler Bindung haben und diese erst gar nicht eingehen wollen. Aus Angst vor Verletzung verschließen sie ihre Emotionen und öffnen sich anderen nicht oder kaum.
Eine gute Bindung zu den Kindern aufzubauen ist wichtig – darin sind sich die meisten einig, aber was das genau bedeutet, ist oft unklar. Viele denken, dass es bedeutet, die Kinder nie weinen oder von anderen beaufsichtigen zu lassen, aber tatsächlich lässt sich das -wie- mit einer Frage besonders gut beantworten:
"Bist Du für mich da, wenn ich Dich brauche?"
Diese Frage zeigt sehr gut, wie Eltern sich ihren Kindern (aber auch Menschen anderen Menschen) gegenüber verhalten sollten, so dass diese eine gute Bindung aufbauen können.
In dieser Frage steckt die Frage, ob die Eltern zugänglich sind. Ist es dem Kind möglich, mit den eigenen Bedürfnissen zu den Bezugspersonen zu gehen oder hindert das Kind etwas daran? Einerseits bedeutet das selbstverständlich, dass die Bezugspersonen in der Nähe sind, aber es bedeutet auch, dass es nicht bestraft wird und somit Angst davor hat, zu diesen zu gehen.
Dann steckt aber auch der Aspekt der Zuwendung in der Frage. Sobald das Kind die Eltern benötigt, wenden sich diesem dem Kind zu oder ignorieren sie es? Erhält das Kind Aufmerksamkeit oder wird es wieder weggesendet?
Und ein letzter Aspekt ist der Austausch. Haben sich die Eltern dem Kind zugewendet, so ist es nun wichtig, in den Austausch zu treten. Die Bedürfnisse des Kindes müssen ernst genommen werden, denn für das Kind (egal wie absurd sie für Erwachsene scheinen) sind sie elementar.
Diese Art der Zuwendung und der Interaktion mit dem Kind (oder anderen Personen) ist immens wichtig für das Gefühl innerer Sicherheit, vor allem, wenn Angst der Auslöser für die Suche nach Hilfe ist. Sicherlich war jede Person bereits einmal in der Situation, in der sie nicht mehr weiter wusste. Vielleicht voller Angst oder auch Ungewissheit vor der Zukunft. In diesen Situationen ist die Reaktion anderer Menschen immens bedeutsam. Ein „Stell Dich nicht so an“ oder „Ist doch alles gut“ verschlimmern das eigene Gefühl eher, als dass sie es verbessern, wohingegen Sätze wie „Ich bin da, wenn Du mich brauchst“ oder „Wir meistern das gemeinsam“ Hoffnung und Sicherheit geben können.
Kinder sind zwar in vielen Bereichen noch nicht so weit entwickelt, aber dennoch sind sie eigenen Personen mit einem eigenen Charakter, die auch Sicherheit und Halt benötigen.
Das Problem vieler Eltern ist, dass sie nach 12 Monaten in der Regel zurück in ihre Jobs gehen wollen oder müssen und somit das Kind in andere Hände geben müssen. Unsere Gesellschaft ist leider nicht darauf ausgelegt, dass Kinder genug sichere Betreuungspersonen in ihrem Umfeld haben, so dass es keinen starken Bruch zwischen den Bindungen gibt. Insgesamt ist es immer sinnvoll, die Bindung zu den Hauptbezugspersonen so lange aufrecht zu erhalten, bis der Großteil der Bindung abgeschlossen ist.
Auch neben der Kita gibt es definitiv die Möglichkeit, eine gute Bindung zum Kind zu behalten – qualitativ hochwertige Zeit und da sein, wann immer man benötigt wird. Aber vielleicht lässt sich die Kita-Zeit auch durch die Hilfe von Großeltern, Freund*innen, Familienrotationen oder Tageseltern verkürzen oder ersetzen.
Die Bindung zwischen einer Mutter und ihrem Kind ist eine besondere und einzigartige Beziehung, die von Liebe, Zuneigung und einem tiefen Gefühl der Verbundenheit geprägt ist. Diese Bindung entwickelt sich von dem Moment an, in dem ein Kind geboren wird, und sie wächst und entwickelt sich während des gesamten Lebens des Kindes weiter. Im Folgenden finden Sie einige Informationen über den Bindungsprozess zwischen Mutter und Kind und darüber, wie er gestärkt werden kann:
Die Bedeutung der Bindung: Die Bindung zu einem Kind ist ein wichtiger Prozess, der sich erheblich auf die allgemeine Entwicklung und das Wohlbefinden des Kindes auswirken kann. Eine starke Bindung zu einer Betreuungsperson, insbesondere zur Mutter, kann dem Kind ein Gefühl der Sicherheit, der Unterstützung und des emotionalen Wohlbefindens vermitteln, das für sein gesundes Wachstum und seine Entwicklung unerlässlich ist. Eine starke Bindung kann auch dazu beitragen, Vertrauen und Kommunikation zwischen Mutter und Kind aufzubauen, was den Grundstein für eine positive und unterstützende Beziehung während des gesamten Lebens des Kindes legen kann.
Der Bindungsprozess: Der Bindungsprozess zwischen Mutter und Kind beginnt mit der Geburt und entwickelt sich im Laufe der Zeit weiter. Man geht davon aus, dass er sowohl von der Natur als auch von der Erziehung beeinflusst wird, wobei sowohl genetische als auch Umweltfaktoren eine Rolle spielen. Hormonelle Veränderungen bei der Mutter während der Schwangerschaft und nach der Geburt können ebenfalls eine Rolle im Bindungsprozess spielen. So kann beispielsweise das Hormon Oxytocin, das beim Stillen ausgeschüttet wird, dazu beitragen, die Bindung zwischen Mutter und Kind zu stärken.
Stärkung der Bindung: Es gibt viele Möglichkeiten, wie eine Mutter die Bindung zu ihrem Kind stärken und seine gesunde Entwicklung fördern kann. Dazu gehören unter anderem folgende Möglichkeiten:
Körperliche Zuwendung und Pflege: Körperliche Grundpflege wie Füttern, Baden und Windelwechseln kann dazu beitragen, die Bindung zwischen Mutter und Kind zu stärken. Diese Aktivitäten bieten der Mutter auch die Möglichkeit, ihr Kind zu pflegen und zu versorgen, was dazu beitragen kann, Vertrauen und Sicherheit aufzubauen.
Spiel und Interaktion: Das Spiel und die Interaktion mit dem Kind sind ein wichtiger Weg, um die Bindung zwischen Mutter und Kind zu stärken. Spielen bietet Kindern die Möglichkeit zu lernen und zu wachsen, und es kann auch eine lustige und angenehme Art für Mütter und Kinder sein, sich zu verbinden und eine Bindung aufzubauen.
Auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen: Das rechtzeitige und konsequente Eingehen auf die Bedürfnisse des Kindes ist wichtig für den Aufbau von Vertrauen und Sicherheit. Indem eine Mutter beispielsweise auf das Weinen ihres Kindes eingeht, kann sie ihrem Kind zeigen, dass sie für seine Bedürfnisse da ist und es unterstützt.
Emotionale Unterstützung bieten: Die emotionale Unterstützung eines Kindes kann dazu beitragen, die Bindung zwischen Mutter und Kind zu stärken. Dazu kann es gehören, sich die Sorgen des Kindes anzuhören, es zu beruhigen und zu ermutigen sowie ihm zu helfen, seine Gefühle zu verstehen und auszudrücken.
Vertrauen aufbauen: Der Aufbau von Vertrauen zu einem Kind ist ein wichtiger Aspekt des Bindungsprozesses. Vertrauen kann aufgebaut werden, indem man konsequent auf die Bedürfnisse des Kindes eingeht, zuverlässig und verlässlich ist und für das Kind da ist, wenn es Unterstützung braucht.
Insgesamt ist die Bindung zwischen Mutter und Kind eine besondere und einzigartige Beziehung, die für die gesunde Entwicklung und das Wohlbefinden des Kindes unerlässlich ist. Durch körperliche Pflege, Spiel und Interaktion, Eingehen auf die Bedürfnisse des Kindes, emotionale Unterstützung und Aufbau von Vertrauen können Mütter die Bindung zu ihren Kindern stärken und ihr gesundes Wachstum und ihre Entwicklung fördern.