Nach den ersten wilden Monaten mit einem neuen Baby (das, sind wir ehrlich, mehr eine eigene Spezies ist, über die man sich erst komplett belesen muss) beginnt das Abenteuer Beikost. Beikost ist ein Thema, das viele Eltern erfreut und gleichzeitig mit Angst erfüllt. Einerseits kann man dem Kind verschiedene Geschmackserlebnisse bereiten, aber andererseits könnte es sich verschlucken, es könnte Bauchweh bekommen, oder vielleicht klappt es auch einfach gar nicht.

In diesem Artikel wollen wir Euch einige fundierte Informationen zum Thema Beikoststart geben. Damit Ihr auch selbst nachlesen könnt, woher die Informationen kommen, haben wir die Studien im Text verlinkt.

Wann sollte mit der Beikost gestartet werden?

Je nachdem, mit wem man spricht, hört man alles zwischen 4, 6 und 8 Monaten. Der Darm wäre noch nicht reif, Allergierisiken sollten vermieden werden und Bauchweh kann den Start schmerzhaft für das Kind machen. Eltern sind zu Recht verwirrt, wann sie denn nun mit dem ersten Essen starten sollten. Aus diesem Grund haben wir einen Blick in die Studienlage geworfen:

Vor 4 Monaten

4 Monate

  • Um spätere Allergien zu vermeiden, ist es sinnvoll, allergieauslösende Beikost nicht später als zwischen dem 4. und 6. Monat zu geben, im besten Fall nicht erst nach dem 11. Monat
  • Mit 4 Monaten können Nieren, Nervensystems sowie Magen-Darmtrakt noch unreif sein

6 Monate

8 Monate

  • Babys, die mit Baby Led Weaning an Essen herangeführt werden, verfügen oft erst mit etwa 8 Monaten über die benötigten Fähigkeiten. Allerdings kann es sein, dass diesen Kindern Nährstoffe fehlen, weil ab  etwa 6 Monaten der Nährstoffbedarf über die Milch hinausgeht

Fazit

Unabhängig von den Reifezeichen ist es sinnvoll, mit der Beikost nicht vor dem 4. und nach dem 6. Monat zu beginnen. Dabei sollte der Fokus definitiv auf mögliche Allergene gelegt werden, um hier Allergien frühzeitig vermeiden zu können.

Hat die Darmreife etwas mit der Beikost zu tun?

Generell hört man immer wieder, dass der Darm von Kindern erst mit 3 Jahren voll ausgereift wäre und dass es für die Darmgesundheit notwendig wäre, später mit der Beikost zu beginnen. Aber stimmt das auch?

Studienlage
Das Darmmikrobiom von Babys unterscheidet sich je nach Geburtsart (vaginal oder Kaiserschnitt) sowie Milchnahrung (stillen oder Säuglingsnahrung) und hat einen Einfluss auf die Gesundheit des Menschen im Erwachsenenalter. In einer Studie wurde beschrieben, dass das Mikrobiom des Darms erst mit 3 Jahren dem von Erwachsenen ähneln würde, allerdings wurden dort Personen aus dem venezolanischen Amazonas, dem ländlichen Malawi sowie einigen US-amerikanischen Metropolregionen verglichen. Die Kinder aus den Metropolregionen hatten deutlich früher (mit einem Jahr) ein Darmmikrobiom, das Erwachsenen gleicht.

In einer anderen Studie wurden schwedische Kinder untersucht mit dem Resultat, dass mit 12 Monaten das Mikrobiom im Darm eher dem der Mütter ähnelte, als das Mikrobiom von 4 Monate alten Kindern.

Insgesamt lässt sich aber sagen, dass die Art der Geburt und der Milchnahrung einen größeren Einfluss auf das Mikrobiom des Babys hat, als die Beikost. Zusätzlich dazu haben auch Antibiotika, Geschwisterkinder, Haustiere, Luftqualität, Wohnort oder auch Gender eine Rolle bei dem Darmmikrobiom, wie andere Studien (oder diese) zeigen.

Fazit

Das Darmmikrobiom ist wichtig für das spätere Immunsystem und die Gesundheit des gesamten Organismus des Menschen, allerdings spielt die Beikost hier eine deutlich geringere Rolle. Ist das Mikrobiom des Kindes für die Eltern von Bedeutung, könnte der Fokus auf das Stillen (falls es den Eltern möglich ist) gelegt werden, da dies das Mikrobiom bereichert.

Was sind Beikostreifezeichen und sind sie wichtig?

Als Beikostreifezeichen werden Verhaltensweisen und Fähigkeiten des Babys gesehen, die anzeigen, ob man mit der Beikost starten kann. Solche Anzeichen können sein:

  • Verlust des Zungenstoßreflexes
  • Fähigkeit, mit Unterstützung sitzen zu können
  • Fähigkeit, Hand zum Mund zu führen
  • Interesse an Essen (Mund öffnen bei Essen, Greifen nach Essen)

Die meisten dieser Reifezeichen werden zwischen der 17. und 26. Woche erfüllt, so dass ab diesem Zeitpunkt mit der Beikost gestartet werden kann.

Um das Erstickungsrisiko zu minimieren, ist es sinnvoll, auf die Beikostreifezeichen zu achten, allerdings sollte bedacht werden, dass eine zu späte Einführung (nach dem 6. Monat) zu Nährstoffdefiziten, Entwicklungsverzögerungen, Essstörungen (bedingt durch die verzögerte Entwicklung der Mundmuskulatur) sowie Übergewicht führen kann.

Zusammenfassung: wann sollte gestartet werden?

Betrachtet man die Studienlage, so sieht man einerseits, dass es sehr viele verschiedene Studien zum Beikoststart gibt, aber definitiv nicht genug, um eine genaue Aussage treffen zu können. Dies liegt vor allem daran, dass so viele verschiedene Faktoren auf die Gesundheit eines Babys einwirken, dass man kaum eine allgemeingültige Empfehlung geben kann.

Dennoch lässt sich herauslesen, dass die erste Beikost nicht vor dem 4. Monat und nicht nach dem 6. Monat gegeben werden soll, sondern irgendwo dazwischen. So kann man Allergien vorbeugen und gleichzeitig den steigenden Nährstoffbedarf des Babys ab dem 6. Monat decken.

 

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Wann Beikost starten

Die Entscheidung, wann einem Baby Beikost gegeben werden soll, kann für Eltern eine schwierige und überwältigende Entscheidung sein. Es ist wichtig, die körperlichen und entwicklungsbedingten Voraussetzungen des Babys sowie kulturelle und persönliche Überzeugungen zu berücksichtigen.

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt das ausschließliche Stillen in den ersten sechs Lebensmonaten eines Babys. In dieser Zeit liefert die Muttermilch alle notwendigen Nährstoffe für Wachstum und Entwicklung. Nach dem sechsten Monat sollte die Muttermilch weiterhin die Hauptnahrungsquelle sein, und die Beikost sollte schrittweise eingeführt werden.

Es gibt verschiedene Anzeichen dafür, dass ein Baby bereit für Beikost ist. Dazu gehören:

Die Fähigkeit, aufrecht zu sitzen und den Kopf ruhig zu halten: Dies ist ein Zeichen dafür, dass das Baby die nötige Muskelkraft entwickelt hat, um feste Nahrung zu schlucken.

Verlust des Zungenstoßreflexes: Babys werden mit einem Reflex geboren, der feste Nahrung aus dem Mund schiebt. Wenn dieser Reflex verschwindet, ist dies ein Zeichen dafür, dass das Baby bereit ist, feste Nahrung aufzunehmen.

Interesse an Nahrung: Ein Baby kann Interesse an der Nahrung zeigen, indem es sie ansieht, danach greift oder versucht, sie zu greifen.

Verdoppelung des Geburtsgewichts: Die meisten Babys sind bereit, mit fester Nahrung zu beginnen, wenn sie ihr Geburtsgewicht verdoppelt haben, was in der Regel mit vier bis sechs Monaten der Fall ist.

Es ist wichtig, daran zu denken, dass jedes Baby anders ist, und es ist nicht ungewöhnlich, dass manche Babys früher oder später für feste Nahrung bereit sind als andere. Es ist wichtig, sich vor der Einführung fester Nahrung von einer medizinischen Fachkraft beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass das Baby bereit ist, und um Ratschläge zu erhalten, mit welchen Nahrungsmitteln man am besten beginnen sollte.

Bei der Einführung fester Nahrung ist es wichtig, mit einer kleinen Menge zu beginnen und die Menge und Vielfalt allmählich zu erhöhen, wenn sich das Baby an die neue Konsistenz und den Geschmack gewöhnt hat. Außerdem ist es wichtig, immer nur ein Nahrungsmittel einzuführen, falls das Baby allergisch reagiert.

Die ersten Nahrungsmittel, die eingeführt werden, sind in der Regel püriertes Obst und Gemüse, gefolgt von püriertem Fleisch und Körnern. Es ist wichtig, eine Vielzahl von Nahrungsmitteln anzubieten, um sicherzustellen, dass das Baby alle notwendigen Nährstoffe erhält.

Es ist auch wichtig, auf den Appetit des Babys zu achten und die Fütterung zu beenden, wenn das Baby Anzeichen von Sättigung zeigt, z. B. indem es den Kopf wegdreht oder den Mund schließt.

Wenn das Baby älter wird und immer besser feste Nahrung zu sich nehmen kann, ist es wichtig, ihm weiterhin eine Vielzahl gesunder Nahrungsmittel anzubieten und gute Essgewohnheiten zu etablieren. Dazu gehört, dass regelmäßige Mahlzeiten und Zwischenmahlzeiten angeboten werden, dass das Essen nicht als Belohnung oder Bestrafung eingesetzt wird und dass das Baby nicht unter Druck gesetzt wird, mehr zu essen, als es möchte.

Abschließend lässt sich sagen, dass der richtige Zeitpunkt für den Beginn der Beikosteinführung von den körperlichen und entwicklungsbedingten Voraussetzungen des Babys abhängt. Es ist wichtig, sich von einer medizinischen Fachkraft beraten zu lassen und feste Nahrung schrittweise einzuführen, indem man mit kleinen Mengen und einer Vielzahl gesunder Nahrungsmittel beginnt. Wenn das Baby älter wird, ist es wichtig, ihm weiterhin eine Vielzahl von gesunden Lebensmitteln anzubieten und gute Essgewohnheiten zu etablieren.