Krankheiten sind schrecklich – Viren und Bakterien verursachen die wundervollsten Symptome: Magenschmerzen, Schnupfen, Durchfall, Fieber, Gliederschmerzen, Husten, Kopfschmerzen, Ausschläge – die Liste ist endlos. Besonders besorgniserregend ist es oft, wenn der kleine Nachwuchs leidet und vor sich hinkränkelt. Manche Eltern würden dem Kind gerne den Schmerz abnehmen und selbst krank sein, aber was ist, wenn die Eltern tatsächlich krank sind? Mit einem Baby oder Kleinkind? Und im Bett liegen und nicht aufstehen können?

Der Patientenservice 116117

Die Eltern sind krank, Ärzt*in ist zu weit weg oder hat lange Wartezeiten und das Bett kann einfach schlecht verlassen werden. Vielleicht tritt Fieber mitten in der Nacht auf, das Baby oder Kleinkind kann nirgendwo untergebracht werden. Gleichzeitig braucht man unbedingt Medikamente, möchte sich von medizinischem Personal untersuchen lassen oder einfach nur kurz abchecken, ob alles ok ist.

Für diese Fälle eignet sich der Patientenservice 116117. Hier kann man rund um die Uhr anrufen und die eigenen Beschwerden am Telefon schildern. Bei Bedarf bekommt man ein*e Ärzt*in vorbeigesendet, die eine kleine Untersuchung vornimmt und gegebenenfalls Medikamente verschreiben kann. Manchmal dauert es einige Stunden, bis jemand kommt, daher lohnt es sich, sofort anzurufen. Der Patientenservice wird von der Krankenkasse übernommen.

Notfallbabysitter*innen

Für kranke Eltern ist nichts anstrengender als mit Fieber und Gliederschmerzen kleine Kinder oder Babys versorgen zu müssen. Glücklicherweise verfügen einige Eltern über Unterstützung in der Nähe – sei des die eigene Familie, Freund*innen oder andere Eltern. Viele Eltern haben dieses Privileg aber nicht und sind auf andere Arten der Betreuung angewiesen.

Wenn das Kind in Kita oder Kindergarten gehen kann, besteht zumindest vormittags die Chance, durchzuatmen, aber abends, nachts oder falls das Kind nicht betreut wird, ergeben sich schnell Probleme. Für diesen Fall gibt es in einigen Städten (leider meist den großen Städten) Notfallbabysitter, die nach Bedarf spontan nach Hause kommen können und das Kind vor Ort bespaßen. Manche dieser Babysitter werden von der Krankenkasse übernommen, es lohnt sich also, ein ärztliches Rezept zu besorgen.

Hilfreich ist es, nach der eigenen Stadt und Notfallbabysittern zu suchen. Städteübergreifend beispielsweise bieten der Notmütterdienst oder auch der BabysitterExpress kurzfristige Kinderbetreuung an.

Kleinkindbeschäftigung

Wenn alles nichts hilft und keine Betreuung organisiert werden kann, ist es notwendig, das Kind zu beschäftigen, während man selbst leidet. Vor allem mobile und aktive Kinder, die noch zu klein für lange Filme sind, aber schon zu groß, um auf den Boden gelegt zu werden sind hier im Fokus – was tut man mit ihnen?

Sicherheit
Kleine mobile Kinder bewegen sich gerne von A nach B und wenn man nicht schnell genug ist, steckt Blumenerde im Mund, das Holzauto wurde im Klo versenkt und das Kleinkind rüttelt am Steckdosenstecker herum. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass das Kind sicher ist.

Bei Eltern, die mit ihrem Kind in einem Bett schlafen, findet sich sich oftmals ein Bettgitter um das Bett, so dass die ganze Familie (inklusive Spielzeug) ins Familienbett umziehen kann. Die Kleinen finden es meist schrecklich, aber mit genug Spielzeug und dem Gitter können sie sich wenigstens nicht verletzen, während die kranken Eltern erschöpft im Bett ruhen.

Türgitter oder geschlossene Türen schränken die Bewegungsfreiheit ein. Es ist also sinnvoll, in einen Raum umzuziehen, in dem das Kind beschränkt wird, es wenig Gefahrenquellen gibt und man sich mit Decken und Kissen bequem auf den Boden legen kann. Nichts ist schlimmer, als einem Kind hinterherzulaufen, während der Kopfschmerz hämmert.

Beschäftigung
Das Kind ist sicher, wie aber nun gewährleisten, dass es sich selbst beschäftigt? Welche Möglichkeiten gibt es? Hier geht es nicht um pädagogisch wertvoll, sondern um allgemeine Beschäftigungen. Krankheiten der Eltern sind Ausnahmezustände, die je nach Schwere besonders viel Ruhe erfordern.

  • Bücher vorlesen: Oft ist Sprechen anstrengend, aber wenn man ein einziges Mal vorliest und die eigene Stimme währenddessen aufnimmt, kann man dem Kind später das Buch immer wieder zeigen, während man die Aufnahme abspielen lässt
  • Türme bauen: Manche Kinder lieben es, Türme umzuwerfen und können sich ewig damit beschäftigen. Für Eltern ist es gleichzeitig nicht sehr anstrengend, mit einigen Klötzen Türme zu bauen, die dann wieder umgeworfen werden können. Das geht auch im Bett und im Liegen
  • Bewegungsspiele spielen: Je nach Alter und Sprachverständnis eignet sich das mehr oder weniger. Bälle können weggerollt werden und zurückgerufen, das Kind kann auf farbigen Punkten, die auf dem Boden befestigt werden hin und herspringen oder kleine Anweisungen ausführen wie „Klatschen!“, „Hüpfen!“ etc.
  • Kindermusik anmachen: Viele Kinder hören gerne Musik – vielleicht hat das Kind Lieblingsmusik oder freut sich besonders, wenn gesungen wird
  • Videos & Fotos ansehen lassen: Bildschirme für Kinder sind nicht empfehlenswert – vor allem nicht für kleine Kinder. Und dennoch braucht man gerade bei Krankheit kurz ein paar Minuten Ruhe. Kleinkinder schauen sich gerne Babys an – Videos und Fotos von sich selbst sind hier beispielsweise empfehlenswert. Ansonsten eignen sich kurze Tierdokus oder auch Videos über andere Babys, um das Kleinkind für einige Minuten im Bann zu halten
  • Mit dem Handy spielen lassen: Tastensperre in das Handy und es einfach abgeben. Außer, dass der Code 100 mal falsch eingegeben wird, kann nicht viel passieren
  • Am Fenster stehen lassen: Viele Kinder blicken gerne aus dem Fenster. Mit einem Stuhl und einer Decke kann man es sich als Eltern daneben bequem machen und Acht geben, dass das Kind nicht von der Fensterbank stürzt.

Haushaltshilfe

Oftmals reicht Kinderbetreuung nicht aus, wenn man krank ist. Der Wäscheberg wird nur größer, das Geschirr stapelt sich und der Müll wurde schon seit Tagen nicht mehr nach draußen gebracht. Gerade mit Kind steigt die Unordnung exponentiell. Hier kann eine Haushaltshilfe Unterstützung bieten. Anspruch darauf haben Familien mit jüngeren Kindern und die Kosten werden von den Krankenkassen in der Regel übernommen. Um eine Haushaltshilfe zu beantragen, benötigt man ein ärztliches Attest, das bei der Krankenversicherung eingereicht wird.

 

Jedenfalls: Gute Besserung! Die Krankheit wird vorbeigehen – manchmal dauert es länger, manchmal kürzer, aber sie wird auch wieder enden. Und: dem Kind schadet man in so kurzer Zeit in der Regel nicht. Vielleicht weint es häufiger, weil man weniger präsent ist, vielleicht hat es zwei Tage lang vollgekleckerte Klamotten an – all das wird sich wieder ändern, wenn die Eltern wieder fit sind. Es ist wirklich ok, wenn es mal etwas weniger Aufmerksamkeit bekommt. Die Priorität sollten die Eltern und ihre Genesung sein. Daher: Tee trinken, warm einpacken und die Zwiebelringe ruhig mal neben das Bett stellen.

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