Gerade in der oralen Phasen landet alles im Mund des Kindes – ein einziger Blick auf die Seite und das Kind stopft sich schon eine große Ladung Sand in den Mund. Aber auch vor Blättern, Hasenköttel und Ästen wird kein Halt gemacht. In der U-Bahn noch schnell mal die Scheibe abschlecken, beim Einkaufen kurz den Boden küssen und an der Kasse das Kassenband an der Seite mit den  Lippen abfahren – Kinder in der oralen Phase sind nicht sehr wählerisch.

Hin und wieder hört man, dass Dreck essen gesund sei (Hallo allergiefreies Landkind – oder Moment, hatte das nicht doch Heuschnupfen? Und 4 verschiedene Essensallergien?) und an anderer Stelle wird voller Horror erzählt, dass es zu Würmern und Vergiftungen führen kann und generell nicht gesund sei. Aber was stimmt nun? Kann man das Kind unbekümmert Gras mampfen lassen oder sollte man aufpassen?

Hundekot und Hasenköttel – sind Fäkalien schlimm?

Kinder, die während der oralen Phase den Park oder die Wiese erkunden, treffen hier und da auf Hundekot oder Hasenköttel. Meist werden diese nicht direkt gegessen, aber Spuren können sich im Gras, Sand oder der Erde befinden. Ein hoher Konsum dieser Fäkalien wurde mit verschiedenen Darmerkrankungen in Zusammenhang gebracht. Hierbei ist aber wichtig zu wissen, dass die meisten Studien in Regionen stattfinden, in denen niedrigere Hygienestandards vorzufinden waren und die Böden sowohl innen als auch außen häufig mit Fäkalien verschmutzt waren. Besonders häufig trifft man dort zum Beispiel auf Escherichia Coli.

Fazit
Fäkalien treten im Park und im Wald auf, aber meist muss man sich in Deutschland weniger Sorgen darum machen, da der Großteil der Kinder nicht konstant davon umgeben ist.

Das Kind könnte Würmer bekommen – ist das schlimm?

Unser Planet ist voller wundervoller Lebewesen – unter diesen sind selbstverständlich auch parasitäre Würmer, die von kleinen Kindern gegessen werden könnten. Parasiten im Babybauch machen den meisten Eltern zuallererst Angst, aber bei genauerer Betrachtung können einige auch eine Schutzwirkung im Kind auslösen: Brasilianische Kinder, die sich bis zum Alter von 5 Jahren mit dem Peitschenwurm infizierten, sind später seltener an Allergien erkrankt. Tatsächlich gibt es mittlerweile Forschung darüber, wie man mit parasitären Würmern Entzündungskrankheiten heilen kann. Somit: so schlimm scheinen sie nicht zu sein, die Würmer.

Fazit
Würmer können Kindern überall begegnen und daher sollte man immer ein Auge darauf haben, dass diese im Notfall medizinisch behandelt werden. Ein Grund, warum das Kind nicht im Dreck spielen soll, sind diese aber nicht.

Wie giftig sind Zigarettenstummel?

Vor allem in der Stadt finden sich überall Zigarettenstummel. Auf der Straße, im Park oder auch neben dem Spielplatz. Nicht nur sind diese Stummel giftig für die Umwelt, sie stellen auch ein großes Risiko für Lebewesen, die diese essen dar. Darunter fallen neben Tieren auch Babys, die in der oralen Phase alles in den Mund stecken.

Problematisch dabei ist, dass einige Stummel weniger Reaktionen hervorrufen, als andere. Dies liegt an der unterschiedlichen Giftigkeit verschiedener Marken und kann je nach Land anders sein. Kinder können wenig Vergiftungserscheinungen nach dem Konsum haben oder mehr. So wurden zum Beispiel in den ersten 30 Minuten nach dem Konsum zweier Stummel Übergeben, Durchfall, Schnellatmung und Herzrasen festgestellt, Hypoventilation (nicht genug Luft dringt in die Lunge ein) und Herzrhythmusstörungen in den ersten 40 Minuten. Krämpfe traten in den ersten 60 Minuten auf. Mit einer geeigneten Behandlung können sich Kinder wieder erholen. Bei einigen Kindern wurden aber auch keine bis wenige Symptome nach dem Konsum erkannt.

Auch der Boden leidet unter Umweltverschmutzung

Wasser- und Luftverschmutzung sind den meisten Menschen gängig. Beides kann zu gesundheitlichen Einschränkungen führen. Dass aber Böden beispielsweise über eine ebenso hohe, wenn nicht sogar in manchen Fällen höhere Verschmutzung verfügen können, ist selten bewusst. Gerade kleine Kinder verbringen, wenn sie draußen unterwegs sind, einen großen Teil ihrer Zeit in direkter Nähe zu Böden. In Böden werden giftige Substanzen/Giftstoffe auch länger gespeichert als im Wasser und der Luft.

Wie sich das auf die Gesundheit der Kinder auswirkt hängt stark von der Art und Weise der Verschmutzung sowie der Zeit, die das Kind damit verbringt ab. Eine generelle Aussage kann nicht getroffen werden. Und zu bedenken ist, dass Umweltverschmutzung nicht nur Düngemittel oder Schwermetalle sein können, sondern auch Brände.

Das großartige Mikrobiom

Das Mikrobiom im Darm trägt einen großen Anteil an der Gesundheit des Menschen. Je nachdem, wo Kinder aufwachsen, was sie essen und mit was sie in Berührung kommen, kann ihr Mikrobiom sich verändern. Die meisten dieser Mikroorganismen sind allerdings nicht negativ, sondern ganz im Gegenteil positiv: sie unterstützen bei der Verdauung, dem Appetitmanagement und auch der Regulierung des Immunsystems. Nimmt das Kind somit Mikroorganismen durch den Konsum von Erde auf, so kann dies sehr positive Auswirkungen auf die Gesundheit und das Immunsystem des Kindes haben.

Stadt versus Land

Tatsächlich haben Kinder, die in der Stadt groß werden, ein größeres Risiko, später an Asthma oder Allergien zu erkranken. Hier spielt allerdings nicht nur der Boden eine große Rolle, sondern auch die Luft.

Was soll ich jetzt mit meinem Kind machen?

Das ist eine sehr schwierige Frage, weil so viele Faktoren zur Gesundheit des Kindes beitragen. Die Erde auf dem Land könnte durchaus gesünder sein, allerdings werden auf dem Land auch Düngemittel auf Feldern eingesetzt, die durch die Luft und das Wasser an andere Orte transportiert werden können. Dem Kind die Natur verwehren kann dazu führen, dass es bestimmte Krankheiten ausbildet, die es sonst nicht bekommen hätte. Wie man sieht, ist dieses Feld sehr spannend, undurchsichtig und noch nicht gänzlich erforscht.

Wir empfehlen daher immer eine Situationsentscheidung. Das Areal, auf dem sich das Kind befindet, sollte definitiv nach Zigarettenstummeln und Hundekot abgesucht werden. Grünflächen direkt an vielbefahrenen Straßen eignen sich eventuell auch weniger gut als andere Grünflächen. Aber das Kind sollte nicht an der Entdeckung mit dem Mund gehindert werden. In Dosen kann auch Erde gegessen werden.

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