Die Stirn ist heiß, das Kind lethargisch oder es trinkt nicht wirklich – vielleicht kommt noch kalter Schweiß dazu. Den meisten Menschen ist klar, dass Fieber eine normale und gesunde Abwehrreaktion des Körpers auf Eindringlinge ist und dennoch versetzt einige Eltern der Blick auf das Thermometer in eine kurze Gedankenspirale. Ab wann treten Hirnschäden auf? Sollte man nicht doch vielleicht zum*r Ärzt*in? Woher könnte es das haben? Die Fragen drehen sich im Kreis und nicht selten wird Google befragt.

Tatsächlich ist Fieber einer der häufigsten Gründe, warum Eltern medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Etwa 15-25% der medizinischen Untersuchungen geschehen, weil das Kind Fieber entwickelt hat. Um etwas Klarheit in das große Feld Fieber zu bringen, haben wir uns das Thema genauer angesehen.

Warum haben Babys und Kinder Fieber?

Kinder leiden häufiger unter Fieber als Erwachsene, da ihr Immunsystem noch im Aufbau ist. Fieber an sich ist eine völlig normale Schutzreaktion, die die kleinen Körper bei der Abwehr von Infektionen unterstützen soll. Meist tritt Fieber bei Kindern unter 5 Jahren auf, wenn der Körper auf Viren, Bakterien oder Parasiten reagiert. Die hohe Temperatur führt dazu, dass sich die Viren und Bakterien schlechter vermehren können. Bis zu einer gewissen Temperatur ist Fieber somit – auch wenn es aus der Außensicht anders scheint – gesundheitsfördernd und sollte nicht unbedingt sofort behandelt werden. Überschreitet Fieber aber eine Grenze (in der Regel über 39°C) , wird es für den ganzen Organismus zur Belastung kann einige Funktionen beeinträchtigen.

Im Schnitt lässt sich sagen, dass Babys und Kinder bis zu 11 Atemwegsinfekte pro Jahr durchmachen, vor allem, wenn sie ältere Geschwister haben oder in zum Beispiel einer Kita fremdbetreuet werden.

Wie erkennt man Fieber ohne Thermometer?

Vielen Babys und Kindern sieht man Fieber bereits an, ohne die Temperatur abnehmen zu müssen. Die Haut wirkt kühl und blass, das Gesicht hingegen heiß und rötlich, der Appetit nimmt ab und das Kind leidet sichtlich, ist unzufrieden oder weint. Sobald diese Symptome auftreten oder Eltern das Gefühl haben, dass ihr Kind plötzlich schlapp und müde ist, sollte Fieber gemessen werden.

Wie misst man Fieber richtig?

Die Körpertemperatur variiert je nach Messort. Gemessen werden kann im Mund, unter der Achsel, im Ohr, auf der Haut oder rektal.

Fieber messen im After
Am genauesten ist die rektale Messung, da sie die Temperatur im Körperinneren misst. Für Kinder unter vier Jahren sollte Fieber immer rektal gemessen werden. Von Stirnthermometern wird abgeraten, da diese eine zu ungenaue Temperatur vermitteln.

Fieber messen im Mund
Eine Fiebermessung im Mund ist zwar nicht so genau wie die rektale Messung, kann aber auch eine gute Aussage über die Temperatur des Kindes treffen. Hier sollte beachtet werden, dass die Temperatur oral meist 0,5 Grad niedriger ist als rektal. Obwohl diese Messung auch möglich ist, wird sie nicht für Kinder unter 5 Jahren empfohlen.

Fieber messen unter den Achseln
Gerade für Neugeborene hat sich die Fiebermessung unter den Achseln als ähnlich zuverlässig wie die rektale Messung erwiesen. Allerdings sollte beachtet werden, dass der Wert unter den Achseln 0,25-0,5 Grad niedriger als rektal sein kann. Bei älteren Kindern wird die Messung bereits unzuverlässiger: Die Temperatur ist mindestens 0,5 Grad niedriger (und manchmal sogar bis zu 1 Grad niedriger) als rektal. Diese Messung sollte damit nur für Neugeborene angewendet werden, die maximal 4 Wochen alt sind.

Worauf bei einem Fieberthermometer achten?

Das Fieberthermometer sollte eine biegsame Spitze haben, so dass es nicht zu Verletzungen im Kind kommt. Die Spitze kann durch Vaseline oder Wasser etwas angefeuchtet werden, bevor sie in den After eingeführt wird. Wichtig ist, dass das Baby komfortabel liegt oder festgehalten wird, so dass es sich nicht während der Messung herausstrampeln wird.

Anschließend wird das Thermometer vorsichtig etwa 2 bis 2,5cm  in den After eingeführt und während der kompletten Messung gehalten. Sobald das Ergebnis sichtbar ist, kann es entfernt werden.

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Wie variiert die Körpertemperatur?

Die Körpertemperatur von Menschen ist von verschiedenen Faktoren abhängig: Babys und kleine Kinder haben eine höhere normale Körpertemperatur als ältere Kinder. Auch die Tageszeit spielt hier eine Rolle. Morgens ist die Körpertemperatur auf ihrem Tiefpunkt (meist 0,5 Grad niedriger als Nachmittags), am späten Nachmittag erreicht sie in der Regel ihren Höhepunkt. Bei Babys kann die Temperatur während des Nachtschlafs beispielsweise auf 36 Grad fallen und auf bis zu 37,8 Grad steigen, wenn das Kind tagsüber aktive Phasen hat oder gerade gefüttert wurde.

Eine genaue Aussage, ab welcher Kommastelle es somit problematisch ist, hängt immer von der jeweiligen Situation ab. Im medizinischen Bereich besteht eine weitestgehende Einigung darüber, dass Fieber ab einer Körpertemperatur von 38 Grad beginnt.

Fiebertabelle für Babys und Kinder

Die Körpertemperatur eines Babys schwankt von Tageszeit zu Tageszeit und liegt zwischen 36,5° und 37,5°C. Einen sicheren Wert für die spezifische Körpertemperatur des eigenen Babys hat man, wenn man hin und wieder während des Wickelns zu einer ähnlichen Zeit die Temperatur vom gesunden Babys abnimmt. So kann man leichter erkennen, ob das Baby tatsächlich erhöhte Temperatur hat oder eine Variation von normal.

Rektale Temperatur des Babys
Normale Temperatur36,5° - 37,5°C
Erhöhte Temperatur37,6° - 38,5°C
Fieberab 38,5°C
Hohes Fieberab 39°C
Hyperthermieab 41°C

Untertemperatur

Manche Babys entwickeln Untertemperatur und müssen dann dementsprechend aufgewärmt werden. Da Untertemperatur nicht nur durch eine kühle Umgebung (Neugeborene empfinden eine Zimmertemperatur von 23°C nackt als vergleichbar zu einer erwachsenen Person, die bei 1°C entkleidet ist) ausgelöst werden kann, sondern auch durch schwere Erkrankungen wie eine Hirnhautentzündung oder eine Sepsis, sollte hier genauso viel Sorgfalt an den Tag gelegt werden, wie bei Fieber. Hier gilt es, auf weitere Krankheitszeichen wie Hautfarbe, Schweiß, Appetitlosigkeit, schnelle Atmung oder Lethargie zu achten.

Wir empfehlen, dass man auch Untertemperatur bei einer medizinischen Fachperson anspricht, um immer auf der sicheren Seite zu sein.

Schwere bakterielle Infektionen

Unter schwere bakterielle Infektionen fallen beispielsweise Harnwegsinfektionen, Sepsis, Meningitis oder Lungenentzündungen. Diese Infektionen sind aber in Industrienationen seltene Auslöser von Fieber. Die meisten Ursachen für das fiebrige Kind sind Virusinfektionen. Auch wenn schwere bakterielle Infektionen (vor allem die Sepsis!) sehr angsteinflößend klingen ist es wichtig zu verstehen, dass das Fieber in den meisten Fällen nicht darauf zurückzuführen ist.

Fieber als Indikator
Ein Indikator für solche Infektionen ist auch die Höhe des Fiebers. Normalerweise sagt die Höhe nichts über die Schwere der Krankheit aus, bei schweren bakteriellen Infektionen aber wurde häufig eine Temperatur von über 39 Grad beobachtet. Fieber über 41 Grad wurde mit einem höheren Risiko für Meningitis in Verbindung gebracht. Dennoch bedeutet weder eine hohe Temperatur das Auftreten dieser bakteriellen Infektionen noch schließt eine niedrige Temperatur diese aus.

Wann sollte man bei Fieber hellhörig werden?

Fieber an sich ist eine normale und wichtige Reaktion des Körpers. Dennoch gibt es einige Punkte, auf die man aufmerksam werden sollte. Diese haben wir übersichtlich aufgelistet.

Fieber bei Babys bis zu 3 Monaten
Neugeborene bis zum Alter von 3 Monaten haben im Vergleich zu älteren Kindern ein erhöhtes Risiko, an schweren bakteriellen Infektionen zu erkranken. Aus diesem Grund ist jedes Fieber, das Kinder unter 3 Monaten entwickeln, ein Grund, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Häufiges Fieber 
Wie oben bereits erwähnt haben Babys und Kinder oft bis zu 11 Atemwegsinfekte pro Jahr – das ist fast einer pro Monat. Dennoch sollte auf die Häufigkeit und Dauer von Fieber geachtet werden. Medizinische Hilfe sollte in Anspruch genommen werden, wenn das Kind mehrere schweren Infektionen hat. Darunter fallen zum Beispiel 2 oder mehr Lungenentzündungen, Nasennebenhöhlenentzündungen oder tiefe Entzündungen pro Jahr oder auch 8 oder mehr Mittelohrentzündungen im Jahr. Gleichzeitig sollte auch Acht gegeben werden auf Infektionen, die unüblich lange behandelt werden müssen.

Genetische Faktoren können auch eine Rolle bei häufig auftretendem Fieber spielen, wie etwa das Familiäre Mittelmeerfieber (keine Sorge – diese Krankheit vererbt sich rezessiv und benötigt damit beide Eltern als Träger). Dies sollte aber immer medizinisch abgeklärt werden.

Wann das Kind medizinisch abklären lassen?

Generell gilt: lieber einmal zu häufig zum kinderärztlichen Fachpersonal als einmal zu wenig. Sollte das Baby in den ersten acht Wochen eine Temperatur über 37,5°C oder unter 36,5°C haben beziehungsweise in den ersten drei Monaten eine rektale Körpertemperatur haben, die höher als 38°C ist, sollte man das immer medizinisch abklären lassen. Bei älteren Babys oder Kindern gilt dies aber einer Körpertemperatur größer als 39°C.

Auch sollte das Fieber abgeklärt werden, wenn es nach einem Tag noch nicht abgeklungen ist, es trotz Zäpfchen nicht sinkt oder weitere Krankheitszeichen hinzukommen.

Da Babys auch ohne Fieber schwere Infektionen haben können, sollte man definitiv zu einer kinderärztlichen Fachperson, wenn das Kind:

  • keinen Appetit mehr zu haben scheint (Nahrung verweigert)
  • die Haut sich verändert durch einen Ausschlag oder eine andere Körperfarbe (z.B. blasser oder rötlicher wird)
  • sich mehrmals erbricht
  • Durchfall hat
  • lethargischer ist oder sich komplett anders verhält

Wann ist Fieber gefährlich oder muss ich Angst um mein Kind haben?

Die ganzen Informationen konnten hoffentlich eine Einschätzung und auch Entwarnung geben, aber dennoch will man auf der ganz ganz sicheren Seite sein und wissen, wann es gefährlich werden kann. Zuallererst: es gibt den Begriff Fieberphobie nicht ohne Grund. Viele Menschen haben Angst davor, dass unbehandeltes Fieber zu Gehirnschäden, Krampfanfällen und im schlimmsten Fall dem Tod führen kann. Hiervon sind wir meistens sehr weit entfernt.

Zentrales Nervensystem und hohe Temperaturen
Das zentrale Nervensystem ist sensibel bei extremen Temperaturen über 41,5 Grad im Körperinneren. Glücklicherweise sind so hohe Temperaturen (über 41 Grad) sehr selten.

Soll ich das Fieber senken?

Weil Fieber an sich nicht gefährlich ist, sollten fiebersenkende Mittel (empfohlen Ibuprofen und Paracetamol) erst eingesetzt werden, wenn das Kind sichtlich leidet. Damit werden diese Mittel nicht etwa genutzt, um die Temperatur wieder zu normalisieren, sondern um das Wohlgefühl des Kindes zu verbessern. Kalte Bäder oder kalte Schwämme sollten nicht eingesetzt werden, um das Fieber zu senken, weil ihre Wirkung nur minimal ist und sie das Kind eher stressen als es zu entspannen. Die Kleidung sollte ebenfalls nicht an das Fieber angepasst werden: weder zu viel Kleidung, um Schüttelfrost zu heilen noch zu wenig Kleidung, um Fieber zu senken sind empfohlen.

Das Augenmerk von Eltern sollte auch nicht unbedingt auf der Höhe der Temperatur liegen, sondern vielmehr darauf, ob das Kind Zeichen und Symptome einer schwerwiegenden Krankheit zeigt oder ob es unter Flüssigkeitsmangel leiden könnte.

Fiebersenkende Mittel
Fiebersenkende Mittel sollten bei Babys und Kindern immer nur in Rücksprache mit medizinischem Personal verabreicht werden, weil leicht eine Überdosierung stattfinden kann. Viele Eltern geben fiebersenkende Mittel zu hochdosiert und zu häufig.

Generell gilt, dass sowohl Paracetamol als auch Ibuprofen hilfreich zum Senken von Fieber ist. Eine Kombination beider Mittel, um das Fieber zu senken, hat sich auch als besonders hilfreich in Studien erwiesen. Aber auch hier gilt: NUR in Rücksprache mit medizinischem Personal. Beide Mittel werden als sicher erachtet und haben kaum schlimme Nebenwirkungen, wenn sie korrekt dosiert werden.

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Symptome Erkältung Baby

Eine Erkältung ist eine häufige Atemwegserkrankung, die vor allem in den Herbst- und Wintermonaten bei Säuglingen auftreten kann. Sie wird durch einen Virus verursacht und geht in der Regel mit einer Reihe von Symptomen einher, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein können.

Hier sind einige häufige Symptome einer Erkältung bei Babys:

Nasenverstopfung: Babys mit einer Erkältung haben oft eine verstopfte oder laufende Nase, die ihnen das Atmen erschwert.

Husten: Babys mit einer Erkältung können einen trockenen oder produktiven Husten haben, was ein Reflex ist, der hilft, die Atemwege zu befreien.

Halsschmerzen: Babys mit einer Erkältung können Halsschmerzen haben, was zu Schluckbeschwerden führen kann.

Fieber: Manche Babys mit einer Erkältung haben Fieber, d. h. eine höhere Körpertemperatur als normal.

Niesen: Babys mit einer Erkältung niesen möglicherweise häufig, was ein Reflex ist, der hilft, die Nasengänge zu befreien.

Appetitlosigkeit: Babys mit einer Erkältung verlieren möglicherweise ihren Appetit und wollen nicht so viel essen oder trinken wie sonst.

Gereiztheit: Erkältete Babys können reizbar und wählerisch sein und haben möglicherweise Schlafprobleme.

Tränende Augen: Babys mit einer Erkältung können tränende Augen haben, was auf eine verstopfte Nase oder eine Allergie zurückzuführen sein kann.

Es ist wichtig zu wissen, dass viele dieser Symptome auch bei anderen Atemwegserkrankungen wie Grippe oder Allergien auftreten. Es ist immer ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn Sie sich Sorgen um die Gesundheit Ihres Babys machen.

Wenn Ihr Baby eine Erkältung hat, können Sie einiges tun, damit es sich wohler fühlt und die Symptome weniger schlimm sind:

Sorgen Sie für ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Babys mit einer Erkältung haben möglicherweise weniger Appetit und wollen nicht so viel essen oder trinken wie sonst. Es ist wichtig, sie zu ermutigen, Flüssigkeit zu trinken, z. B. Wasser, Muttermilch oder Säuglingsnahrung, um eine Dehydrierung zu vermeiden.

Verwenden Sie einen Luftbefeuchter: Ein Luftbefeuchter kann dazu beitragen, die Luft zu befeuchten, was die Verstopfung der Nase lindert und Ihrem Baby das Atmen erleichtert.

Erhöhen Sie den Kopf: Wenn Sie ein Kissen oder eine zusammengerollte Decke unter den Kopf Ihres Babys legen, kann dies helfen, die Nasenverstopfung zu lindern und ihm das Atmen zu erleichtern.

Verwenden Sie Salztropfen: Salztropfen können helfen, den Schleim zu verdünnen und die Nasengänge Ihres Babys leichter zu befreien.

Wenden Sie sich an Ihren medizinischen Betreuer: Wenn Sie sich Sorgen um die Gesundheit Ihres Babys machen oder wenn die Symptome schwerwiegend sind, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen. Dieser kann Ihnen spezifische Ratschläge und Behandlungsempfehlungen geben.