Eltern zu werden ist für vor allem diejenigen Personen, die das erste Mal Eltern werden, eine große Veränderung. Nicht nur gesellt sich eine kleine Person dazu, die die nächsten Jahre gemeinsam unter einem Dach lebt, sondern neue Verantwortungen, Aufgaben aber auch Perspektiv- und Prioritätswechsel gehen damit einher. In diesem Artikel wollen wir auf einige Dinge eingehen, die Eltern vielleicht oder vielleicht auch nicht durchmachen.

Disclaimer: Wichtig ist zu wissen, dass die Aussagen und Annahmen in diesem Artikel auf der Basis von bestehenden Studien formuliert wurden. Wir sind uns bewusst, dass es Ausnahmen gibt und viele Sachen immer abhängig von den Eltern, den Umständen und vielen anderen Faktoren sind. Dennoch wollten wir Euch diese interessanten Einblicke in Studien nicht vorenthalten – was Ihr damit macht, entscheidet Ihr selbst.

Von Identitäten und Rollenbildern

Bereits während der Schwangerschaft beginnt sich die Identität der werdenden Eltern zu verändern. Psychologische Veränderungen führen zu veränderten Weltsichten aber auch dazu, dass sich Rollenbilder anpassen und man sich selbst in eine Rolle einsortiert.

Eine große Veränderung stellt die Identifikation mit der Elternrolle dar. Obwohl alle Eltern sich durch die Geburt eines Kindes mehr in die Rolle als Eltern einfügen, geschieht dies nicht gleichermaßen für alle Gender.

Frauen identifizieren sich beispielsweise häufiger mit der Mutterrolle als Männer, deren Identität sich mehr Richtung Beruf und Finanzierung entwickelt. Die veränderte Wichtigkeit des Berufs und der Karriere ist für die meisten Frauen nicht zu beobachten, hier entsteht eher eine Depriorisierung. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Identität während der Elternschaft komplett neu sortiert wird. Dabei liegt das Rollenbild Frau näher an dem Rollenbild als das Rollenbild Mann an Vater. Die Vaterrolle hingegen ist abhängig von der Rolle des Mannes zur Frau, da sie durch ihre Prägung weniger gut auf die Elternrolle vorbereitet sind, als Frauen. Somit agieren Frauen in dieser Hinsicht als Hilfestellung für den Mann, sich in die eine Elternrolle einzufinden.

Um vor allem als Frau Zufriedenheit in dieser neuen Identität zu erlangen, ist es wichtig, sich ein starkes soziales Netzwerk bereits während der Schwangerschaft und nach der Geburt aufzubauen.

Ein Kind zu bekommen kann unfassbar einsam sein. Das Leben der anderen geht scheinbar weiter, während das eigene pausiert. Sich mit anderen treffen wird auch immer schwerer, weil das Baby einen eigenen Rhythmus, man selbst schlaflose Nächte und vielleicht die Beziehung auch etwas kriselt. Personen in ähnlichen Situationen sind damit besonders hilfreich. Nicht nur verstehen sie Müdigkeit, Stress und Traurigkeit, sie sind auch diejenigen, die genauso flexibel und unflexibel bei Treffen sind.

Von der Beziehung zur Elternschaft

Vielen Personen ist klar, dass mit der Elternschaft die Beziehung verändert wird. Die gemeinsame Zeit tritt in den Hintergrund und die eigenen Bedürfnisse müssen weichen. Tatsächlich ist vor allem der erste Monat gekennzeichnet von einer Veränderung der Balance aus Individualität und Beziehung hin zu Elternschaft. Bisherige Umgangsformen und Verhaltensweisen müssen teilweise überdacht werden, die Routine wird komplett durchbrochen. Diese Veränderung von Beziehung zu Elternschaft bringt viele Paare in eine tiefe Krise.

Diese tiefe Krise zeigt sich auch darin, dass bei einem Großteil der Paare nach der Geburt die Beziehung negativ beeinflusst wird. Im Vergleich zu kinderlosen Paaren ist dieser Effekt besonders gut messbar. Allerdings gleicht sich das im Laufe der nächsten Jahre wieder aus, so dass Eltern von älteren Kindern wieder über eine bessere Beziehung berichten.

Besonders groß ist der negative Effekt bei vor allem bei denjenigen Paaren größer, die

  • auch vor der Schwangerschaft und Geburt über Probleme berichtet haben,
  • unsicher gebundene Eltern sind,
  • schwierige und temperamentvolle Kinder haben oder
  • ihr Baby durch eine Geburt und nicht durch eine Adoption erhalten haben.

Die meisten Beziehungen scheinen ab dem Kindsalter von 7 Jahren wieder glücklich zu machen. Dennoch trennen sich etwa 1/3 der Paare bis zum Alter von 5 Jahren.

Selbstverständlicherweise haben noch viele weitere Faktoren einen Einfluss auf die Zufriedenheit in der Beziehung wie etwa Depressionen, Finanzen, Einkommen, Karriere, aber generell gilt, dass die Reduktion der Paarzeit einen wichtigen Faktor in der Unzufriedenheit darstellt.

Tatsächlich lassen sich bei reduzierter Zeit auch weniger Konflikte lösen, Missverständnisse aus der Welt schaffen und weniger Liebe und Zuneigung wird ausgetauscht.

Unser Tipp

Kommunikation ist immer ein wichtiger Faktor für eine funktionieren Beziehung. Je besser die Kommunikation vor dem Kind ist, desto einfacher fällt es Paaren, nach der Geburt miteinander in den Austausch zu kommen und Kompromisse sowie Lösungen zu finden. Dennoch gibt es einige Aspekte, die zusätzlich geklärt werden können:

  • Austauschen über die Erwartungen an die Partnerschaft nach der Geburt (wie viel Zeit wollen wir miteinander verbringen, wie soll diese Zeit aussehen, was macht uns glücklich)
  • Austauschen über die Rollenbilder und Erwartungen (wer macht was, wer bleibt wie lange in Elternzeit)
  • Austauschen über die elterlichen Verpflichtungen (wer macht was)
  • Besonders wichtig: Austauschen über die No-Gos.

Von Gleichberechtigung zu Rollenbilderwartungen

Eine der größten Veränderungen in der Beziehung ist die von der Gleichberechtigung zu Rollenbilderwartungen. Mit der Geburt des Kindes werden Genderrollen für einige Jahre innerhalb der neuen Familie zementiert. Vor allem heterosexuelle Paare berichten oftmals, dass nach der Geburt die Frau versorgende Tätigkeiten für das Baby übernimmt, während der Mann seiner Arbeit nachgehen kann und eventuell sogar unter finanziellem Druck leidet, da er sich für die Versorgung seiner jungen Familie verantwortlich fühlt.

Betrachtet man diese Veränderung von einer ehemals gleichberechtigten Beziehung zu Genderrollen weiter, so wird die ungleiche Verteilung besonders deutlich:

  • Frauen sind pro Tag 3 Stunden mehr tätig (Kinderbeschäftigung ist nicht inkludiert), Männer hingegen nur 40 Minuten
  • Männer und Frauen berichten beide, dass ihr Workload sich um 4 Stunden vergrößerte, obwohl es bei Männern nur 40 Minuten waren
  • Frauen schultern den Großteil der physischen und unterhaltenden Babyarbeit
  • Durch eine Geburt verlagert sich die Hausarbeit auf die Frauen, was dazu führt, dass Männer 5 Stunden weniger Hausarbeit hatten (Männer nahmen diese Veränderung als 15 zusätzliche Stunden wahr)

Postpartale Depression nach der Geburt

Die Postpartale Depression ist eine Krankheit, die nicht nur die gebärende Person nach der Geburt treffen kann, sondern auch die andere(n) Elter(n). Gerade weil der Übergang in die Elternschaft ein starker Einschnitt in die Individualität, Identität, Beziehung, Karriere sowie weitere Faktoren ist, sind Eltern, die sich hauptsächlich um das Kind kümmern, besonders anfällig für eine Postpartale Depression. Sollte das Kind unerwünscht sein, kann sich das Risiko vor alle, für Väter (Mütter laut Studien weniger) für eine Depression stark erhöhen.

Übrigens: Mütterliche Depression kann dazu führen, dass die Laktation reduziert wird, was wiederum das Depressionsrisiko erhöht. Somit kann sich ein Teufelskreis bilden, der die Depression verschlimmert.

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Rollenbild Mutter

Die gesellschaftliche Rolle der Mutter ist oft mit Erwartungen und Herausforderungen verbunden, die schwer zu bewältigen sind. Von dem Moment an, in dem eine Frau Mutter wird, wird sie oft mit Botschaften darüber bombardiert, was es bedeutet, eine gute Mutter zu sein und wie sie sich verhalten sollte. Diese Botschaften können von verschiedenen Seiten kommen, z. B. von der Familie, von Freunden, den Medien und sogar von Fremden, und sie können widersprüchlich und überwältigend sein.

Eine häufige Herausforderung für Mütter ist der Druck, perfekt sein zu müssen. Die Gesellschaft stellt die Mutterschaft oft als eine einfache und erfüllende Erfahrung dar, und von Müttern wird erwartet, dass sie jederzeit glücklich, organisiert und fürsorglich sind. Dies kann besonders für junge Mütter schwierig sein, die mit den körperlichen und emotionalen Anforderungen der Betreuung eines Neugeborenen zu kämpfen haben. Es ist wichtig, dass Mütter erkennen, dass es in Ordnung ist, wenn sie sich überfordert, erschöpft oder frustriert fühlen, und dass sie sich bei Bedarf Unterstützung und Hilfe holen.

Eine weitere Herausforderung für Mütter ist der Druck, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen. Viele Mütter fühlen sich unter Druck gesetzt, beruflich erfolgreich zu sein und gleichzeitig voll und ganz für ihre Kinder da zu sein. Dies kann schwer zu bewältigen sein, vor allem, wenn von Müttern auch noch erwartet wird, dass sie den größten Teil der Aufgaben im Haushalt und bei der Kinderbetreuung übernehmen. Es ist wichtig, dass Mütter in ihrem Berufs- und Privatleben Unterstützung und Flexibilität erfahren und erkennen, dass es in Ordnung ist, ihre eigenen Bedürfnisse und ihr Wohlbefinden in den Vordergrund zu stellen.

Mütter stehen auch vor der Herausforderung, sich mit den gesellschaftlichen Erwartungen an ihr Aussehen auseinanderzusetzen. Von klein auf wird Mädchen oft beigebracht, dass ihr Wert von ihrem Aussehen abhängt, und dieser Druck kann für Mütter besonders stark sein. Viele Mütter fühlen sich unter Druck gesetzt, ihren Körper aus der Zeit vor dem Baby zu erhalten, und fühlen sich vielleicht verurteilt oder kritisiert, wenn sie diesen Anforderungen nicht gerecht werden. Es ist wichtig, dass Mütter erkennen, dass ihr Wert nicht von ihrem Aussehen abhängt, und dass sie ihre eigene Gesundheit und ihr Wohlbefinden über die gesellschaftlichen Erwartungen stellen.

Eine weitere Herausforderung für Mütter ist der Druck, alles schaffen zu müssen. Die Gesellschaft stellt Mütter oft so dar, als könnten sie mühelos mit mehreren Aufgaben jonglieren, und Mütter können sich unter Druck gesetzt fühlen, diesem Bild gerecht zu werden. Besonders schwierig kann dies für alleinerziehende Mütter oder Mütter sein, die keinen Partner haben, mit dem sie sich die Verantwortung teilen können. Es ist wichtig, dass Mütter erkennen, dass es in Ordnung ist, um Hilfe zu bitten und ihr eigenes Wohlbefinden in den Vordergrund zu stellen.

Insgesamt ist die gesellschaftliche Rolle der Mutter mit Herausforderungen und Erwartungen verbunden, die schwer zu bewältigen sein können. Es ist wichtig, dass Mütter erkennen, dass sie nicht allein sind, und dass sie bei Bedarf Unterstützung und Hilfe suchen. Es ist auch wichtig, dass Mütter erkennen, dass von ihnen nicht erwartet wird, perfekt zu sein, und dass sie ihr eigenes Wohlbefinden und Glück in den Vordergrund stellen. Indem sie sich auf die Selbstfürsorge konzentrieren und Unterstützung suchen, können Mütter die Herausforderungen der gesellschaftlichen Rolle einer Mutter meistern und Erfüllung und Freude in ihrer Rolle finden.

 

Veränderung Partnerschaft durch Kind

Die Beziehung zwischen frischgebackenen Eltern verändert sich oft durch die Ankunft eines Kindes. Diese Veränderung kann sowohl herausfordernd als auch lohnend sein, da die Eltern die vielen Veränderungen und Anpassungen, die mit der Elternschaft einhergehen, bewältigen müssen. Im Folgenden finden Sie einige Beispiele dafür, wie sich die Beziehung zwischen frischgebackenen Eltern verändern kann, wenn ihr Kind wächst und sich entwickelt:

Zeit und Aufmerksamkeit: Eine der wichtigsten Veränderungen, die neue Eltern erleben, ist die Verschiebung von Zeit und Aufmerksamkeit. Wenn ein Kind zum ersten Mal geboren wird, verbringen die Eltern oft viel Zeit damit, sich um die Grundbedürfnisse des Kindes zu kümmern, wie Füttern, Wickeln und Beruhigen. Das kann sehr anstrengend und erschöpfend sein und wenig Zeit für andere Aktivitäten oder füreinander lassen. Wenn das Kind wächst und selbständiger wird, haben die Eltern mehr Zeit und Energie, sich auf ihre Beziehung zu konzentrieren.

Kommunikation: Die Ankunft eines Kindes kann sich auch auf die Art und Weise auswirken, wie die neuen Eltern miteinander kommunizieren. Wenn Eltern unter Schlafmangel und Stress leiden, fällt es ihnen möglicherweise schwerer, effektiv zu kommunizieren. Es ist wichtig, dass sich die frischgebackenen Eltern bemühen, in Kontakt zu bleiben und offen und ehrlich miteinander zu kommunizieren, auch wenn sie sich überfordert fühlen.

Arbeitsteilung: Eine weitere Herausforderung, mit der neue Eltern konfrontiert sein können, ist die Arbeitsteilung. Viele Eltern stellen fest, dass sie unterschiedliche Vorstellungen davon haben, wie sie ihr Kind betreuen sollen, und sind sich möglicherweise nicht einig über Dinge wie Füttern, Schlafen und Disziplin. Es ist wichtig, dass die Eltern ihre Erwartungen besprechen und einen Weg finden, die Arbeit so aufzuteilen, dass sie für beide gut funktioniert.

Intimität: Die Ankunft eines Kindes kann auch die Intimität zwischen den neuen Eltern beeinträchtigen. Viele frischgebackene Eltern stellen fest, dass sie weniger Zeit und Energie für körperliche Nähe haben und es ihnen schwer fällt, das gleiche Maß an Nähe aufrechtzuerhalten, das sie zuvor hatten. Für frischgebackene Eltern ist es wichtig, dass sie sich bemühen, in Kontakt zu bleiben und Wege zu finden, ihre Beziehung zu pflegen, auch wenn sie mit anderen Aufgaben beschäftigt sind.

Erziehungsstil: Während ein Kind wächst und sich entwickelt, kann die Beziehung zwischen den neuen Eltern auch durch ihre unterschiedlichen Erziehungsstile beeinflusst werden. Manche Eltern haben sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, wie ein Kind zu erziehen ist, und das kann zu Konflikten und Missverständnissen führen. Es ist wichtig, dass die neuen Eltern ihre Erziehungsvorstellungen besprechen und einen Weg finden, Kompromisse zu schließen und zusammenzuarbeiten.

Insgesamt wird sich die Beziehung zwischen frischgebackenen Eltern wahrscheinlich erheblich verändern, wenn sie die Herausforderungen und Freuden der Kindererziehung meistern. Für frischgebackene Eltern ist es wichtig, in Kontakt zu bleiben, offen und ehrlich miteinander zu kommunizieren und Wege zu finden, ihre Beziehung zu unterstützen und zu pflegen, während ihr Kind wächst und sich entwickelt.